Geschrieben von: Dr. Attila Halász - MSc., MoM - Ärztlicher Direktor der Klinik, Zahnarzt, Kieferchirurg
Früher war Zahnextraktion eine gängige Therapie, um kaputte Zähne so schnell wie möglich aus dem Mund zu entfernen. Heutzutage setzt sich die Zahnmedizin das Ziel, eigenes Zahnmaterial, so lange es noch geht, zu retten. Es ist auch für die Patienten angenehmer, eine eigene Zahnsubstanz im Mund zu haben. Aber manchmal ist es einfach unumgänglich, einen Zahn zu entfernen, damit andere Zähne sich besser entwickeln können oder den gesamten Mundraum schützen. Sehen wir uns an, welche Gründe es dafür gibt und wie die Behandlung abläuft.
Die Kosten für eine einfache Zahnextraktion betragen CHF 150 in unserer Schweizer Praxis.
Zahn ziehen | Unsere Preise (Schweiz) | Unsere Preise (Ungarn) |
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Zahnextraktion | CHF 150.- | CHF 85.- |
Zahnextraktion - chirurgisch | CHF 325.- | CHF 180.- |
Weisheitszahnentfernung - einfach | CHF 325.- | CHF 180.- |
Weisheitszahnentfernung - chirurgische | CHF 495.- | CHF 300.- |
Wurzelspitzenresektion | CHF 500.- | CHF 300.- |
Bei einer Zahnextraktion wird aus dem Zahnapparat ein kranker Zahn entfernt. Dieses Verfahren kommt dann infrage, wenn der Zahnarzt keine Möglichkeit mehr sieht, den Zahn zu retten. Um zu verstehen, was bei einer Zahnextraktion passiert, muss man sich erstmal darüber im Klaren sein, wie die Zähne im Kiefer verankert sind. Nun sind sie nicht fest im Kieferknochen eingewachsen, sondern es befindet sich ein kleiner Spalt zwischen Zahn und Kieferknochen. Dieser wird mit Fasern überbrückt, die den Zahn mit dem Kieferknochen verbinden. Von der Fläche der Wurzeloberfläche hängt ab, wie viele Fasern es gibt. Je mehr Wurzeln ein Zahn hat, desto mehr Fasern gibt es. Deshalb ist es bei Frontzähnen einfacher, sie zu entfernen, weil sie nur eine Wurzel haben. Die verzweigten Wurzeln der Backenzähne sorgen für eine schwierigere Entfernung.
Eine Zahnextraktion wird dann notwendig, wenn die Substanz des Zahnschmelzes so stark angegriffen wird, dass eine Rettung des Zahns nicht mehr möglich ist. Vernachlässigte Zähne bei einem klassischen Loch, also einem Defekt wegen Karies und die dadurch entstandene Entzündung und Substanzverlust; ein abgebrochener Zahn durch einen Zahnunfall, der zu grosse Schäden erlitten hat. Darüber hinaus können starke Reibungen und Zähneknirschen sowie Parodontose und starke Entzündungen des Zahnbettes dazu führen, dass so grosse Defekte entstehen, dass der Zahn lieber weg muss. Und ein häufiger Grund für Zahnentfernung ist Platzmangel im Falle von Weisheitszähnen, aber auch anderen Anomalien in der Entwicklung des Zahnhalteapparats.
Es ist nicht immer leicht, festzustellen, ob eine Behandlung notwendig ist und Sie tatsächlich eine Zahnextraktion benötigen. Eine starke Empfindlichkeit des Zahns ist ein deutliches Anzeichen, es muss aber nicht unbedingt gleich so schlimm sein, dass der Zahn gezogen werden muss. Wenn die Zähne sich schwarz verfärben, abbröckeln und porös werden, sind weitere Gründe, die diese Therapie vermuten. Wenn der Zahn empfindlich auf Kälte, Wärme, Saures oder Süsses reagiert oder bei Berührungen kann der Zahn auch eine gewisse Empfindlichkeit zeigen, sind alle mögliche Anzeichen. Grundsätzlich sollten Zähne entfernt werden, wenn ihre Heilung nicht mehr möglich ist. Also wenn sie nicht erhaltungswürdig sind. Es gibt für eine Zahnextraktion eindeutige Gründe (sogenannte absolute Indikation) und Gründe, die eine Empfehlung bedeuten, eine relative Indikation sind, aber nicht zwingend notwendig. In einer gründlichen Untersuchung mit Röntgenbild kann Ihr Zahnarzt gut beurteilen, ob die Zähne noch zu retten sind oder gezogen werden müssen. Eine absolute Indikation sind stark gelockerte Zähne, wo auch im Knochen und Zahnfleisch Defekte sind. Nicht heilende Entzündungen unter der Wurzelspitze und wiederkehrende Weisheitszähnen sind auch eindeutige Ursachen. Ständige Zahnschmerzen und zerstörte Zähne sowie Frakturen in der Zahnwurzel geben die weiteren Gründe. Eine Empfehlung kann Ihr behandelnder Zahnarzt aussprechen, wenn es bei überzähligen Zähnen Beschwerden gibt, wenn zu wenig Platz für eine kieferorthopädische Behandlung vorhanden ist oder wenn die Zahnsubstanz in grösserem Masse verloren gegangen ist, selbst wenn es keine Beschwerden gibt.
Häufig und immer wieder weisen wir darauf hin, dass die Zahnhygiene und die Prophylaxe bereits die halbe Miete bei Zahngesundheit sind. Damit kann man sich eine Menge Ärger ersparen, wenn man genügend auf die gründliche Mundhygiene achtet. Was bedeutet das? Zweimal täglich Zähne und alles, was dazugehört, mit weicher Zahnbürste, Interdentalbürste, Zungenschaber und Zahnseide putzen. Das sind maximal 10 Minuten und schon haben sie saubere Zähne. Zwischendurch bei stark in den Zahnzwischenräumen festsitzenden Speiseresten Zahnseide benutzen. Optional, aber nützlich ist auch Mundwasser. Die professionelle Zahnreinigung zweimal im Jahr und der damit verbundene regelmässige Zahnarztbesuch sind weitere Massnahmen, um Zahnextraktion wegen eines kaputten Zahnes vorzubeugen. Leider kann man natürlich nicht immer selbst etwas dagegen tun, dass ein Zahn gezogen werden muss. Bei Platzmangel und /oder Weisheitszähnen ist es nicht möglich, das zu vermeiden.
Ein relativ häufiger chirurgischer Eingriff ist die Extraktion von Weisheitszähnen. Da sie als letzte in der Zahnreihe durchkommen, ist es oft der Fall, dass der Kiefer nicht mehr genügend Platz für sie bietet. Das führt dazu, dass sie beispielsweise quer liegen, sich einkeilen oder auch nur teilweise oder gar nicht durchbrechen. Oft drücken sie dann die Nachbarzähne und verschieben die ganze Zahnreihe. Dann müssen sie unbedingt gezogen werden. Sie sind noch ein Überbleibsel aus älteren Zeiten, wo die Menschen noch kräftige Kiefer hatten, weil sie viel härtere Nahrung gekaut haben, meist rohe Lebensmitteln. Mit den veränderten Essgewohnheiten haben sich aber die Zähne nicht geändert, sie haben sich dem nicht angepasst. Weisheitszähne wurden also überflüssig.
Die Entfernung selbst ist häufig ein kleiner operativer Eingriff, besonders in dem Fall, wenn der Zahn gar nicht rauskam und noch im Knochen sein Unwesen treibt. Zunächst muss der Zahnarzt mit einem Zahnfleischschnitt den Kieferknochen freilegen. Dann muss er den Weisheitszahn freilegen, von Zahnfleisch und Knochen befreien und der Zahn kann gezogen werden. Das Loch muss danach vernäht werden. Hier kann es zu Schwellungen, Hämatomen und Schmerzen und auch zu weiteren Blutungen kommen, aber diese sind meistens in einer Woche weg.
Natürlich gibt es auch Risiken und Besonderheiten, wenn die Zahnextraktion nicht wie im Bilderbuch abläuft. Unsere Zahnärzte klären unsere Patienten immer über mögliche Risiken auf, damit sie gut vorbereitet sind. In den überwiegenden Fällen laufen die Behandlungen ohne Probleme ab, aber manchmal kann leider auch etwas Unerwartetes passieren.
Neben den Risiken gibt es auch Komplikationen, die wie bei jedem Eingriff auch hier vorkommen können:
Läuft die Behandlung normal ab, heilt die Wunde gut und relativ schnell. Es ist wichtig, ein paar einfache Regeln zu befolgen, damit eben dieser Heilungsprozess gut vor sich geht. Selbst wenn Sie Raucher sind, sollten Sie mindestens einen Monat nach der Entfernung nicht rauchen. Kaffee, Tee und Alkohol sind auch besser zu meiden in dieser Zeit. Es ist besser, die Wunde nicht zu berühren, nicht zu spülen, lieber keine zu heissen oder zu kalten Speisen zu essen und ganz vorsichtig mit dem Essen zu sein. Sport ist mindestens eine Woche lieber untersagt und auch körperliche Anstrengung ist lieber zu meiden. Die Heilungsphase selbst kann bei kleineren Wunden und ohne Komplikation etwa eine Woche sein, bei grösseren Wundflächen eher zwei bis drei Wochen. Der Knochen selbst braucht etwas länger, etwa drei bis vier Wochen.
Bei Schwellungen und auch Schmerzen helfen Kühlungen und natürlich Schmerzmittel. Es lohnt sich nicht, ein Held zu sein, nehmen Sie ruhig ein paar Tage lang Schmerzmittel, davon geht die Welt nicht unter. Ernstzunehmende Komplikationen sind Blutungen, die nicht besser werden und Fieber. Ein sauberes, trockenes Tuch zusammengerollt sollte auf die Wunde gedrückt werden und Sie können draufbeissen. Falls es länger dauert, als 30 Minuten zu bluten, sollte der Zahnarzt sofort etwas tun. Bei Zweifel rufen Sie bitte lieber den Notarzt, denn starke Nachblutungen können das Leben bedrohen. Wenn Fieber auftritt, kann es sich um eine Entzündung handeln, also dann muss der Zahnarzt die Wunde sehen. Was die Schmerzen angeht, ist die Dauer abhängig von der Grösse der Wunde. Natürlich spielt die individuelle Schmerzempfindlichkeit auch eine grosse Rolle. Die Schmerzen sollten aber in zwei, drei Tagen auf jeden Fall besser werden, aber bei gestörter Wundheilung können es auch schon mal einige Wochen sein.
Bei einem stark erkrankten Zahn ist es im Allgemeinen viel besser, ihn zu entfernen. Macht man das nicht, dann kann es eine schlechte Auswirkung für den gesamten Zahnapparat sein. Im Falle von eng beieinander stehenden Zähnen ist der Vorteil der Zahnextraktion, dass sich alle Zähne wieder an ihren Platz bewegen können und der gesamte Zahnapparat wieder schön regelmässig aussieht. Eine Zahnextraktion ist auch eine schnelle Lösung, die absolut als Vorteil zu betrachten ist.
Ein grosser Nachteil ist, dass ein Stück eigene Zahnsubstanz dadurch verloren geht. Das ist zwar sehr traurig, kann aber mit dem kaputten Zahn begründet werden. Wegen der oben beschriebenen Risiken ist es auch ein Problem, einen Zahn zu entfernen, bzw. kann bei Komplikationen auch gefährlich sein, gerade wenn man sich an die Vorschriften vom Zahnarzt nicht oder nur mässig hält.
Eine Lücke, wo ein Zahn entfernt wurde, darf nicht lange Zeit leer bleiben. Es ist sehr wichtig, dass man sich mit der Zeit um einen Ersatz kümmert. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: eine Zahnbrücke, die über die Lücke gespannt, an die Nachbarzähne befestigt, eine wunderbare Lösung sein kann. Aber auch ein Implantat kann gesetzt werden, vor allem, wenn genügend Knochen vorhanden sind. Eine Zahnkrone rundet den Vorgang ab. Falls die Lücke nicht wieder gefüllt wird, kann sich der darunter befindliche Knochen abbauen und das kann dann nur mit Knochenaufbau gelöst werden. Daher sollte man nicht länger als 6 bis 12 Monate mit dem Ersatz warten.
Eine Zahnextraktion ist sicherlich nicht besonders angenehm und viele haben auch berechtigte Angst davor. Heute ist diese Methode wirklich schnell und sicher und dank den vielseitigen Instrumenten und diagnostischen Mitteln unbedenklich. Mit der Entfernung eines kranken Zahnes sind viele Patienten erlöst, weil sie keine Schmerzen mehr haben und daher wieder durchatmen können. Zögern Sie also bei Zahnschmerzen nicht, sich von einem Zahnarzt gründlich untersuchen zu lassen, denn kaputte, kranke Zähne im Mund sind sicherlich schädlicher für die Gesundheit, als ein bisschen Schmerzen und Unannehmlichkeiten nach einer Zahnextraktion.
Es ist ganz wichtig, die Instruktionen vom Zahnarzt einzuhalten. Nach der Behandlung sollten Sie aufpassen: weder zu heisse, noch zu kalte Speisen essen, lieber keine körperliche Anstrengung, eine Zeit lang nicht rauchen und auch keinen Alkohol trinken. Hält man sich an die Vorschriften, sollte die Heilung schnell erfolgen.
Die Entfernung selbst tut nicht weh, weil der Patient örtlich betäubt wird. Es ist nur ein unangenehmes Gefühl, wenn der Zahnarzt den Zahn mit verschiedenen Instrumenten dreht und lockert. Falls nach der Behandlung Schmerzen bleiben, kann man ganz ruhig Schmerzmittel nehmen.
Wenn man sehr gut auf die Zahnhygiene achtet und die Zähne regelmässig vom Zahnarzt kontrollieren lässt, dann kann schon mal sehr viel dafür getan werden, dass die Zähne gesund bleiben. Bei Platzmangel und Weisheitszähnen kann man leider nichts dafür tun, die Entwicklung zu beeinflussen.
Unsere Patientenkoordinatoren stehen bereit, um Ihre Anfragen zu beantworten und Ihnen bei jeglichen Anliegen behilflich zu sein. Sei es die Terminvereinbarung, Fragen zu Zahnproblemen oder Informationen zu unseren Preisen - wir sind gerne für Sie da.
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