Was tun, wenn der Körper ein Zahnimplantat abstösst?

Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, was passieren würde, wenn sich nach einem so grossen Eingriff plötzlich herausstellt, dass das Implantat nicht hält. Ehrlich gesagt macht mir der Gedanke Angst, dass mein Körper das Implantat eventuell abstossen könnte. Ich möchte wissen, was man in so einem Fall tun kann – und ob es eine Lösung gibt, wenn die Implantation nicht erfolgreich war.

Grüezi Herr Häfliger

Ihre Frage ist sehr berechtigt. Es kann zwar vorkommen, dass ein Implantat nicht stabil im Knochen verankert bleibt – das ist jedoch relativ selten und bedeutet keineswegs, dass es keine Lösung mehr gibt.

Wenn der Körper ein Implantat „abstösst“, heisst das in der Regel, dass die Verwachsung mit dem Knochen (Osseointegration) nicht optimal verlaufen ist. Das kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine Entzündung, die Knochenqualität, Rauchen oder allgemeine gesundheitliche Faktoren. Wichtig ist zu verstehen, dass es sich dabei nicht um eine endgültige Abwehrreaktion des Körpers handelt, sondern meist um nicht ideale Bedingungen für die Einheilung in dieser Form.

Der erste Schritt ist immer eine gründliche Untersuchung, bei der der Zustand des Knochens, des Zahnfleisches und des umliegenden Gewebes genau analysiert wird. So lässt sich feststellen, was die Ursache war – ob eine Entzündung, unzureichende Knochenmenge oder -qualität, oder ein anderer Einflussfaktor. Diese genaue Diagnose bildet die Grundlage, um gezielt die richtige Lösung zu finden.

Anschliessend lässt man das Gebiet zunächst vollständig ausheilen. In dieser Zeit regeneriert sich das Gewebe und bereitet sich auf eine mögliche neue Implantation vor. Häufig kann zusätzlich ein Knochenaufbau sinnvoll sein, um eine stabile Basis für das neue Implantat zu schaffen. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, verläuft eine erneute Implantation in den meisten Fällen dauerhaft erfolgreich.

Ein Implantatverlust bedeutet also keinen endgültigen Misserfolg. In unseren Praxen in Dübendorf und Gland wird jeder Fall individuell beurteilt und die möglichen Schritte ausführlich besprochen. So wissen Sie genau, was passiert ist – und wie Sie wieder zu einer sicheren, stabilen Lösung kommen.

Wir möchten betonen, dass die Vorstellung einer Abstossung verständlicherweise beunruhigend ist, in der Praxis aber sehr selten vorkommt. Die Erfolgsrate von Zahnimplantaten liegt weltweit bei rund 95–98 % – beste Voraussetzungen also für eine langfristig verlässliche Versorgung.

Freundliche Grüsse
Zahnimplantat Experten

Häufig gestellte Fragen zum Thema

Woran erkenne ich, dass mein Körper das Implantat abgestossen hat?

Typische Anzeichen sind ein bewegliches Implantat, Schmerzen, Schwellung oder Zahnfleischbluten. Wenn Sie solche Symptome bemerken, sollten Sie möglichst bald Ihren Zahnarzt aufsuchen, um die genaue Ursache abzuklären.

Warum kann es passieren, dass ein Implantat nicht hält?

Dafür kann es verschiedene Gründe geben – etwa eine Entzündung, Rauchen, unzureichende Knochenqualität oder andere gesundheitliche Faktoren. In den meisten Fällen lassen sich diese Ursachen behandeln, und eine erneute Implantation verläuft danach erfolgreich.

Kann ein Implantat erneut eingesetzt werden, wenn das erste nicht gehalten hat?

Ja. Sobald der Bereich vollständig verheilt ist und gegebenenfalls ein Knochenaufbau durchgeführt wurde, lässt sich ein neues Implantat fast immer stabil verankern. Ein früherer Misserfolg bedeutet also kein endgültiges Aus.

Wie lange muss ich warten, bevor ich ein neues Implantat einsetzen lassen kann?

Das ist individuell unterschiedlich, meist genügen jedoch einige Monate, bis sich das Gewebe regeneriert hat. Ihr behandelnder Zahnarzt kann genau einschätzen, wann der richtige Zeitpunkt für eine neue Implantation ist.

Wie kann ich verhindern, dass ein Implantat erneut abgestossen wird?

Entscheidend sind eine gründliche Mundhygiene, der Verzicht auf Rauchen und regelmässige Kontrolluntersuchungen. Damit schaffen Sie die besten Voraussetzungen, dass das neue Implantat langfristig stabil und gesund bleibt.